Sei nicht unzufrieden mit dem was du hast, sei zufrieden, dass du nicht alles bekommst was du verdienst.
Gibt mich in lang oder in kurz,
wer mich auch trägt, es ist mir schnurz.
Ob ich gestreift oder kariert,
ich zeig mich gerne ungeniert.
Solang ich sauber und adrett,
gebügelt und gefaltet – nett.
Doch manche schätzen dieses nicht,
sind auf das Reine nicht erpicht.
So manchem Herrn ist es egal,
dass Schmutz mir eine echte Qual.
Genau wie Schweiß, der ziemlich stark
beschädigt meinen Teint recht arg.
Ob Lippenstift prangt auf dem Kragen,
ich hasse es, kann kaum es wagen,
mich selbst im Spiegel anzuseh’n.
„Säubre mich!“, möchte ich fleh’n.
Die Kragenränder dunkelbraun,
ich dachte, ich kann dir vertrau’n,
dass ich gepflegt und auch geehrt,
und nicht mir Sauberkeit verwehrt.
Ob Sauce auf dem Ärmel klebt,
es sich auch nicht viel besser lebt
mit Flecken mitten auf der Brust,
da hätte ich am liebsten Lust
zu schrei’n: „Hey, bitte schalt,
egal ob’s Wasser warm ob kalt,
die Waschmaschine endlich ein,
und mach mich sofort wieder rein!“
Will wieder strahl’n in meinen Farben,
doch muss ich in der Truhe darben,
mit andern Stücken, die genau,
so dreckig – bäh – mir wird ganz flau.
Hoff, eines Tages hab’ ich Glück
und werd’ wieder ein glänzend Stück,
befreit aus dieser Wäsche-Tonne,
um zu erstrahl ‘n, das wär ne Wonne.